Über Zeitschlag
Unsere erste Produktion war: ELLING
Schauspiel von Axel Hellstenius nach dem Roman „Blutsbrüder“ von Ingvar Ambjørnsen
Zum Stück
Elling und Kjell Bjarne werden aus der psychiatrischen Klinik Brøynes entlassen, wo sie sich Jahre lang ein Zimmer teilten und in gewisser Weise Freunde wurden. Der norwegische Staat stellt diesen zwei schrägen, aber liebenswerten Typen zwecks Wiedereingliederung in die Gesellschaft eine Sozialwohnung zur Verfügung. Nun gilt es, sich in der Freiheit da draußen zu beweisen. Sozialarbeiterin Franka hat ihre liebe Mühe, einen Fuß in den Mikrokosmos der Beiden zu kriegen.
Schon Telefonieren oder Einkaufen gehen stellt Elling und Kjell Bjarne vor fast unlösbare Probleme. Während Elling beginnt, seine poetische Ader auszuleben, ist Kjell immer nur mit Essen und seinem größten Wunsch, endlich Sex zu haben, beschäftigt. Als dann die schwangere Nachbarin Reidun Nordsletten mit voller Wucht in ihr Leben stürzt, spielen die Emotionen der beiden Neurotiker verrückt und ihr Zusammenleben wird zum Drahtseilakt.
Zu den Autoren: Der Roman „Blutsbrüder“ ist Teil einer fünfteiligen Romanserie, in der Ambjørnsen u.a. seine Erlebnisse als Pfleger in einer
psychiatrischen Klinik schildert und wurde von Axel Hellstenius in Zusammenarbeit mit Petter Naess für die Bühne adaptiert.
Besetzung:
Elling: Michael Odebrecht
Kjell Bjarne: Markus Bitter
Ellings Schatten: Bärbel Cordes, Marion Wilbertz, Elvira Happ
Franka: Ilknur Erez
Gunn: Elvira Happ
Reidun/Kellnerin: Inge Lehmann-Frick
Licht: Firma Nallinger Showtime, Bonn
Ton: Lukas Prinz, Königswinter
Fotos: Bea Bruhn, Sankt Augustin
Inszenierung: Marlene Hein-Prinz
Unsere Aufführungen im November 2009, Januar und August 2010 (im historischen Kurtheater in Hennef) waren ein voller Erfolg und haben uns viel Spaß gemacht.
Vielen Dank an das tolle Publikum!!!
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Unser zweites Stück
Carolyns Baby
entstand als Auftragsarbeit für das Blyth Festival in Ontario, Kanada und wurde am 7. August 2003 uraufgeführt. Es handelt sich um eine Komödie von David S. Craig, dessen ursprünglicher kanadischer Titel "Having hope at home" lautet. Die Bearbeitung für die deutsche Bühne erfolgte durch Anke Ehlers. Zum Stück Ein Winterabend in einem zugigen Bauernhaus in Kanada, dem Familienstammhaus der Binghams. Die hochschwangere Carolyn versammelt entschlossen ihre zerrüttete Familie, um in einem Kraftakt noch vor der Geburt ihres Kindes Frieden zu schließen. Die besondere Bedeutung der bevorstehenden Geburt löst in jeder Generation emotionale „Wehen" aus. Alte Hebammenkunst prallt voll auf moderne Hochleistungsmedizin. Im Verlauf des Zusammentreffens dieser „Kriegsparteien" schaukeln sich die tief sitzenden Kränkungen und Beziehungsstolpersteine zwischen den drei Generationen auf. Ein Truthahn soll alles retten!
Besetzung: Bärbel Cordes: Carolyn Bingham Michael Odebrecht: Michel Charbonneau Markus Bitter: Russel Bingham (Carolyns Großvater) Elvira Happ: Dawn Shaw (Carolyns Hebamme) Inge Lehmann-Frick/Petra Weißenborn-Kremer: Jane Bingham Michael Angenfort: Bill Bingham (Carolyns Vater)
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Unser drittes Stück:
LANTANA
Manchmal ist Liebe nicht genug
(Speaking in Tongues)
von Andrew Bovell
Zum Stück
Dem australischen Autor Andrew Bovell gelingt mit diesem Stück ein spannendes, aufregendes Vexierspiel über menschliche Beziehungen. Nur scheinbar haben die drei Teile des Schauspiels kaum etwas miteinander zu tun. Tatsächlich aber gibt es zwischen den auftretenden Personen und den erzählten Geschichten eine Fülle von Querverweisen, die das Zuhören und Zusehen ungewohnt und spannend machen. Es sind alltägliche Beziehungskatastrophen, die Bovell erzählt: Dass Pete mit Jane verheiratet ist und Leon mit Sonja, ist normal; dass Leon ein Verhältnis mit Jane hat und Pete fast eins mit Sonja, ist verwirrend; dass alle vier sich im Laufe des ersten Teils kennen lernen, macht das Leben schlicht absurd. Aber wie der Autor diese Geschichte erzählt, mit Dialogüberschneidungen und kriminalistischer Spannung, mit Gegenschnitten zwischen den Dialogen und Szenen, das macht diese scheinbar einfache Geschichte ungewöhnlich und erschreckend. Wenn dann in den folgenden Teilen neue Geschichten und neue Figuren hinzu kommen, die auf aberwitzige und clever entwickelte Weise mit den Geschehnissen des ersten Teils verquickt sind, dann wird der Theaterbesuch zum intellektuellen Vergnügen. Und am Ende, wenn so viele Personen dieses nicht linear erzählten Theaterabends sich in Raum und Zeit aufgelöst zu haben scheinen, weiß man, dass man ein ungewöhnliches, bitteres Stück gesehen hat, das man so schnell nicht vergessen wird.
Besetzung:
Bärbel Cordes: Sonja
Michael Odebrecht: Neil/John
Markus Bitter: Pete/Nick
Ruth Richarz: Sonja
Elvira Happ: Sarah
Inge Lehmann-Frick: Valerie
Petra Weißenborn-Kremer: Helen
Michael Angenfort: Leon
Bühnenbau: Joachim Prinz
Licht: Lukas Prinz/Joachim Prinz
Ton: Lukas Prinz
Fotos: Bea Bruhn, www.beabruhn.de; Edith Berkenkopf
Haistyling: H1 mein Friseur Heinz-Peter Schuster, Alfter
Inszenierung: Marlene Hein-Prinz